Paul Faures Buch über die Minoer in Kreta

Lese gerade auch nochmal den Faure – wohl zum vierten Mal. Dort lese ich, dass die Flubezeichnungen in der Gegend von Lendas bzw. Lendas.

dytiko_blick08Dieser Ausgangspunkt meiner der Reise hat sich als wahre Fundgrube für Ort mit Namen aus der prehellenischen Zeit eröffnet. Wir haben die Orte 2009 besucht.

    • Lendas selber ist natürlich Lebenda, der Hafen von Gortys, der kretischen Hauptstadt aus römischer Zeit.
    • Neben dem bekannten Resten der Akropolis aus römischer Zeit mit dem Scherbenhügel und dem Tempel finden sich westlich in Dytiko auf dem Löwen in den Stein eingelassene Opferschalen und im Hinterland der Taverne und Hotel Tsapakis ca. 500 m. von der Disco entfernt ein nicht näher gekennzeichnetes minoisches Grab, von dem jedoch nur noch die Fundamente stehen.
    • Das Asterousia Gebirge mit dem höchsten Berg Kofinas. Der Berg ist seit minoischen Zeiten bis heute eine Pilgerstätte und daher beinahe bis oben mit dem Auto befahrbar. Besonderes Phänomen, dass er nach Süden hin vom Gipfel direkt bis ins Meer abfällt.
    • Miamou, Bergdorf mit 4000 Jahren Geschichte, aus dem viele Leute aus Lendas stammen. Heute jedoch eher bekannt durch die „Snaps Bar“.
      Auf dem Weg von Lendas kommend, ca 1 Km hinter Krotos, geht rechts ein Feldweg ab, der zu der bislang best erhaltesten Minoischen Grabanlage führt. Auch bekannt als Hügelgrab von Miamou .
    • Die Steinbrüche und die Hafenanlagen von Lasaia in der Nähe von Kali Limenes, dem guten Hafen, wo der Apostel Paulus mit Titus im Jahr 65 an Land ging. Dort gibt es ausgedehnte hellenische Ruinen und minoische Siedlungen und Kuppelgräber. Die Molen im Meer lassen sich beim Schnorcheln noch gut erkennen. Leider ist hier in den letzten Jahren ein illegales Dorf errichteten worden. Mit der Folge, dass der östliche Teil der römischen Siedlung einfach planiert wurde. Reste von Marmorsäulen sind in der Treppe, die zum Strand führt verbaut worden.
    • Im westlichen Teil der Bucht befinden sich jedoch immer noch Ruinen der römischen Lagerhäuser direkt am Strand. Dort haben wir dieses Jahr auch ein Badezimmer entdeckt.
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      Dessen Terrakotta-Boden ist jedoch bereits den Hang heruntergerutscht und wird mit den Winterstürmen zum Jahrswechsel 2010 sehr wahrscheinlich dann auch ins Meer erodieren. Wir vermuten, dass diese Stätten bislang nicht methodisch ausgegraben wurden. Entsprechend liegen dort Artefakte aus allen drei Epochen offen auf dem Hügel am Strand herum. Vom Hügel aus hat man den direkten Blick auf die Tanker-Tankstelle von Kali Limenes.

Nachtrag: Ein Foto aus dem Frühjahr 2023, das die Bodenplatte 14 Jahre später in situ zeigt. Deutlich stärker den Hang heruntergerutscht.

 

  • Das Fundament eines minoischen Bauernhauses in der Nähe von Sivas. Haben wir jedoch leider nicht entdecken können und ist wahrscheinlich auch nicht mehr existent. In Sivas selber ist in der Ortsmitte unter einem riesigen Ficcus jedoch ein tolles Restaurant.

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